Vom 26. 9. bis 4. 10. gab es wieder eine Bachabkehr, erstmals erfreulicherweise auch eine Bachabsenkung. Der Mühlbach und sein Nebenarm, das sogenannte Gschoad (Innerwasser), sind bedeutende und prägende Landschaftselemente im Süden von Hörsching mit einem sehr interessanten geschichtlichem Hintergrund, nachzulesen  auch in der Gemeindechronik „1200 Jahre Hörsching.“

Die Fischerei in der Traun und in ihren Nebenbächen ist bis heute von Bedeutung. In den 60erJahren kippte die Wasserqualität der Traun und ihrer Nebenarme durch die Papierindustrie, erst der vorgeschriebene Einbau von Kläranlagen brachte eine Verbesserung der Wasserqualität.

Im zweijährigen Abstand wurde der Mühlbach mit seinen Nebenarmen bei den Bachabkehren über viele Jahre komplett trocken gelegt, um das Bachbett von Unrat, hinein gestürzten Ästen und anderen Hindernissen zu reinigen. Das Absterben der gesamten Fauna, der Kleinlebewesen, war jedesmal die Folge. 

Viele Kinder zogen nach dem Ausfischen damals im fast leerem Bachbett mit Käschern durch den Mühlbach, um in den kleinen Tümpeln und Lachen Kleintiere einzusammeln und in Wasserkübeln zu retten.

Bereits ab 2007 bemühten sich die Fischereiberechtigten um eine Lösung dieser Problematik. Ihre Forderung war, mit einer Bachabsenkung eine Restwassermenge zu erhalten, die das Überleben der Krebstiere, Fischlaich und sonstigen Lebewesen sichert. 

Bei den Bachabkehren  kam es zu Stellungnahmen, Anzeigen, Verhandlungen und Zeitungsberichten (ausführliche Berichte dazu z. B. im Hörschinger Aufwind 3/2011).  

Ab 2015 war es soweit, im Mühlbach gab es das erste Mal ein Restwasser mit einer Durchflussmenge von 500 l/sec.

Für das Gschoad dauerte es mit Unterstützung eines Anwaltes noch einmal fünf Jahre,  bis es zu einer Lösung kam. Bei der Bachabsenkung in diesem Jahr floss nun auch das Restwasser im Gschoad. Mit diesem Beispiel möchte ich zeigen, dass es möglich ist, etwas zu verändern -  oft auch mit zähem Dranbleiben.